Den eigenen Strom- und Gastarif sollte man laut Verbraucherschützern prüfen – und gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter wechseln.
Für Neukunden sind die Strompreise 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. So gibt es Strom derzeit bereits für weniger als 30 Cent professional Kilowattstunden, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) Ende November berichtete. Auch der Gaspreis ist deutlich niedriger als im Vorjahr – mit Tiefstpreisen von unter 10 Cent professional Kilowattstunde laut des Verbraucherportals Finanztip. Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt riet zum Zeitpunkt dpa zufolge dazu, Verträge für Strom und Gasoline zu überprüfen und gegebenenfalls den Anbieter zu wechseln.
Ab wann lohnt sich ein Anbieterwechsel bei Strom und Gasoline?
Die Verbraucherzentrale nennt dabei folgenden Anhaltspunkt: Wer feststelle, dass der laufende Vertrag teurer sei als die (bald auslaufende) Preisbremse mit 40 Cent professional Kilowattstunde Strom und mehr als 12 Cent professional Kilowattstunde Gasoline, der solle den Vertrag zum nächstmöglichen Zeitpunkt selbst kündigen. Derzeit (Stand: 28. November) würden die Preise an den Großhandelsmärkten sinken. Zahlreiche Anbieter böten Preise unterhalb der Preisbremse an. Es lohne sich daher, die oft teure Grundversorgung zu beenden, so die Verbraucherzentrale.
Verträge und Tarife gründlich prüfen
Ein Anbieterwechsel sollte allerdings nicht leichtfertig erfolgen. Folgende Tipps sollten sich Verbraucher zu Herzen nehmen:
- Zunächst sollte man seinen bisherigen Vertrag auf die bestehenden Konditionen prüfen. Wichtige Informationen dazu findet man in den Vertragsunterlagen und auf der letzten Rechnung, so der Rat der Verbraucherzentrale Niedersachsen laut NDR Information.
- Vergleichsportale bieten „eine gute Orientierung“, wie es in einem Bericht der dpa heißt. Da dort aber nicht immer alle Anbieter zu finden seien, lohne es sich auch, mit Freunden und Bekannten über deren Erfahrungen zu reden. Manch günstiger lokaler Wettbewerber bleibe sonst möglicherweise unter dem Radar.
- Darüber hinaus bieten viele Anbieter laut der Energieberatung der Verbraucherzentrale unterschiedliche Tarife an. Sprich: Verbraucher können mit einem Tarifwechsel den Anbieter behalten und trotzdem Geld sparen.
- Zudem sollte man sich „möglichst zunächst für ein Jahr binden und einen Tarif mit Preisgarantie wählen“, heißt es weiter in dem Bericht der dpa. So entgehe man einer möglichen ersten Preiserhöhung nach wenigen Monaten.
- Vorsicht gilt laut NDR Information bei „Low cost-Anbietern“, die „wieder vermehrt in Vergleichsportalen zu finden“ seien, wie der Sender in einem On-line-Beitrag (Stand: 28. November) berichtete. „Kundinnen und Kunden sollten die Vertragsbedingungen hier vorab intestine prüfen – etwa die Laufzeit, enthaltene Preisgarantien sowie gegebenenfalls die Verrechnung von Boni“, kommt Julia Schröder, Energierechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen, in dem Bericht zu Wort.
- Nutzt man Vergleichsportale, sollte man sich, wie NDR Information rät, zudem nicht auf die Voreinstellungen verlassen. Denn Suchfilter seien meist nicht im Sinne der Verbraucher eingestellt. Sie sollten daher immer individuell angepasst werden, sagt die Energierechtsexpertin dem Bericht zufolge.
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Was gilt bei Laufzeit und Kündigungsfrist?
Wolle man wechseln, habe man in der Grundversorgung laut der Bundesnetzagentur eine Kündigungsfrist von zwei Wochen, berichtet dpa. Wer einen Sondervertrag habe, werde diesen mit höchstens dreimonatiger Kündigungsfrist zum Ende der Laufzeit los. Habe sich der Vertrag nach Ende der Laufzeit stillschweigend verlängert, gelte dasselbe. „Besser dran ist nur, wer seinen ursprünglichen Vertrag erst nach dem 1. März 2022 geschlossen hat“, heißt es weiter in dem Bericht. „Diese Verträge sind nach stillschweigender Vertragsverlängerung jederzeit mit einmonatiger Frist kündbar.“ Habe der Anbieter die Preise erhöht, könnten Verbraucher vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.
Verbrauchern drohen höhere Strompreise
Es gibt noch einen weiteren Faktor, der für den Strompreis von großer Bedeutung ist: Konkret geht es um einen eigentlich geplanten milliardenschweren Bundeszuschuss zu Netzentgelten – der aber im Zuge von Einsparungen nach dem Haushaltsurteil gestrichen werden könnte, wie dpa (Stand: 3. Dezember) berichtete. In der Folge könnten höhere Strompreise für Verbraucher und Unternehmen in Deutschland drohen, hieß es.
Zu den größten Stromfressern im Haushalt zählen der Kühl- und Gefrierschrank. Wer Strom sparen will, sollte bestimmte Geräte ausstecken.