Im November 1923 eskaliert die bis dahin größte Wirtschafts- und Währungskrise der Weimarer Republik in scheinbar uferloser Hyperinflation. Am zweiten November wird der Devisenkurs der seit 1914 nicht mehr mit Gold gedeckten Mark zum Greenback mit 143 Milliarden festgestellt. Nachbörslich fällt er weiter ab. Ein Pfund Wirsingkohl schlägt an diesem Tag auf dem Bonner Großmarkt mit 200 bis 300 Millionen Mark zu Buche, ein Rotkohl mit 500 bis 600 Millionen, ein Blumenkohl mit bis zu fünf Milliarden Mark. Der Milchpreis wird auf 20,5 Milliarden Mark festgesetzt. Die Zustellung des GA kostet in der ersten Novemberwoche 25 Milliarden Mark. Wird erst am Dienstag bezahlt, behält sich der Verlag einen Aufschlag vor. Dafür erhalten beispielsweise die Industrieangestellten in Bonn und der Area als Restzahlung für den Oktober das 5400-fache des Augustgrundgehaltes ausgezahlt – und geben es möglichst umgehend wieder aus. Wer keine Immobilien besitzt, hat sein Vermögen verloren.