Arbeitnehmer, Beamte und Pensionäre können sich womöglich über einen Inflationsausgleich freuen. Erhalten auch Rentner 3000 Euro Zuschuss?
Dortmund – Die hohe Inflationsrate sorgt für eine enorme finanzielle Belastung in Deutschlands Haushalten. Gruppen mit geringen Einkommen haben darunter besonders zu leiden. Ein Inflationsausgleich für Rentner wäre daher wünschenswert. Doch ist dieser überhaupt vorgesehen?
Rente und Inflationsausgleich: Bekommen auch Rentner 3000 Euro vom Staat?
Während Arbeitnehmer durch die sogenannte Inflationsausgleichsprämie entlastet werden, lechzen auch Rentnerinnen und Rentner in Deutschland nach einer Einmalzahlung oder einem generellen Zuschuss. Für Beschäftigte sieht der Gesetzgeber eine Prämie von bis zu maximal 3000 Euro vor.
„Hierbei handelt es sich um eine freiwillige Leistung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber“, informiert die Bundesregierung. Bis Ende 2024 sollen Zahlungen […] steuer- und sozialversicherungsfrei möglich sein“, heißt es weiter. Ein entsprechender Inflationsausgleich ist aktuell auch für Pensionäre geplant. Laut MDR sei der Tarifabschluss, der kürzlich im Öffentlichen Dienst erzielt wurde, dafür verantwortlich.
Hierzu heißt es in einem Referentenentwurf aus dem Bundesministerium des Innern und für Heimat: „Empfängerinnen und Empfänger von Versorgungsbezügen erhalten im Jahr 2023 Zahlungen im Sinne des § 3 Nummer 11c des Einkommensteuergesetzes (EStG), und zwar im Juni 2023 eine einmalige Zahlung in Höhe von 1 240 Euro in Abhängigkeit des jeweils maßgeblichen Ruhegehalts- und Anteilssatzes sowie für die Monate Juli 2023 bis Februar 2024 monatlich jeweils in Höhe von 220 Euro ebenfalls in Abhängigkeit des jeweils maßgeblichen Ruhegehalts- und Anteilssatzes.“
Rente und Inflationsausgleich: Rentner gehen leer aus – VdK kritisiert Ungleichbehandlung
Wie die Bild-Zeitung berichtet, hieße das für Pensionäre konkret: „Je länger ein Beamter im Dienst battle, umso höher ist sein Ruhegehaltssatz – maximal 71,75 Prozent. Ein Ruheständler mit dem Höchstsatz bekäme additionally insgesamt 2152,50 Euro steuerfreie Prämie.“
Die rund 21 Millionen „normalen“ Rentnerinnen und Rentner, die während ihres Berufslebens additionally nicht im Beamtenverhältnis standen, hätten den Anspruch auf den Inflationsausgleich somit nicht. Der Sozialverband VdK kritisiert jene Ungleichbehandlung.
Es entsteht der Eindruck, dass einige wenige von den Entscheidungen profitieren, wohingegen der Großteil der Rentner leer ausgeht. Dem muss die Bundesregierung entgegenwirken und eine gerechte Lösung für alle finden. Die angedachte Auszahlung der Inflationsprämie an Beamte im Ruhestand zeigt, dass die Bundesregierung durchaus eine zunehmende Belastung durch die Preissteigerungen für viele Menschen sieht. Aus Sicht des Sozialverband VdK ist die Auszahlung nur an Pensionärinnen und Pensionäre nicht nachvollziehbar, weil Rentnerinnen und Rentner ja sowieso im Schnitt jeden Monat mit deutlich weniger auskommen müssen. Am Ende bleibt eben immer der Eindruck, dass einige wenige was kriegen und andere komplett außen vor sind. Diesem Eindruck sollte die Bundesregierung jetzt dringend entgegenwirken.
Die gesetzlichen Renten seien zwar zum 1. Juli 2023 im Westen um 4,39 Prozent und in den neuen Bundesländern 5,86 Prozent angehoben worden, ein politisches Entgegenkommen sei dies jedoch laut VdK nicht. Dort heißt es: „Grundlage für die Rentenanpassung ist die Sozialgesetzgebung. Daraus resultiert der rechtliche Anspruch auf eine jährliche Überprüfung – so die Gesetzeslage.“
Rente und Inflationsausgleich: Rentner leiden unter hoher Inflationsprämie
Wichtigster Faktor für die Entwicklung der gesetzlichen Renten ist die vorausgegangene Lohnentwicklung. Rentenanpassungen können daher nicht mit der Inflationsprämie verrechnet werden, so der VdK.
Der ausbleibende Inflationsausgleich kommt daher für Rentnerinnen und Rentner einer großen Ernüchterung gleich. Insbesondere da aktuell Nahrungsmittel nach wie vor der stärkste Preistreiber sind. „Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juni 2023 um 13,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat, nach +14,9 % im Mai 2023. Die Nahrungsmittel bleiben damit der stärkste Preistreiber unter den Güterbereichen“, so das Statistische Bundesamt.