Die Elektrotechnik fand ich von Anfang an whole interessant, und das hat sich auch im Laufe der Jahre noch nicht geändert“, erzählt der frischgebackene Geselle Fabian Rempp (25) beim Gespräch in der Firma Elektro-Dessecker in Entringen, wo er auch nach seiner Ausbildung weiter arbeitet. Nach der Schule habe er, wie viele Gleichaltrige, erstmal nicht gewusst, was er künftig beruflich machen wolle; habe aber schließlich etwas gefunden, wofür er sich bis heute begeistern kann.
Nach dem Abi absolviert Fabian Rempp einen Bundesfreiwilligendienst in einem Suchtzentrum und studiert dann Maschinenbau an der Hochschule in Reutlingen. Das Studium ist ihm jedoch schnell zu theoretisch, weshalb er es abbricht und ein Praktikum bei Elektro Dessecker macht. Das gefällt ihm auf Anhieb so intestine, dass er dort nur wenige Wochen später seine Ausbildung zum Energie- und Gebäudetechniker beginnt. „Ich dachte, ich würde aus meinem angefangenen Studium mehr Vorkenntnisse mitbringen, aber das conflict dann doch nicht so“, sagt er lachend.
In seinem Ausbildungsbetrieb erhält er nach und nach Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbereiche und lernt in der Schule die theoretischen und praktischen Grundlagen der Elektrotechnik. Stressig wird es, als er neben seiner Ausbildung an zwei Tagen in der Woche die Abendschule besucht, um die Zusatzqualifikation „Administration im Handwerk“ zu erwerben. Das sei eine Doppelbelastung gewesen, erzählt er, dennoch würde er sich jederzeit erneut dafür entscheiden.
Dank seiner guten Noten (und dem Einverständnis seines Ausbilders) kann er die Lehrzeit schließlich um sechs Monate verkürzen. Er macht seine Sache sogar so intestine, dass er die Gesellenprüfung nicht nur als Jahrgangsbester abschließt, sondern darüber hinaus bei der Lossprechung der Junghandwerker den Ehrenpreis für den gesamtbesten Gesellen erhält, der mit einem Preisgeld von 1000 Euro ein „nettes Taschengeld“ abgibt. Seinem Ausbildungsbetrieb Elektro Dessecker ist er auch nach der Gesellenprüfung treu geblieben und arbeitet dort jetzt hauptsächlich im Kundendienst. „Vom Glühbirnen-Wechsel bei einer netten Oma, die sich das nicht mehr zutraut, bis zur kompletten Kücheninstallation ist alles dabei“, berichtet Rempp. Im nächsten oder übernächsten Jahr will er die Weiterbildung zum Meister machen. „Dafür möchte ich aber erstmal Berufserfahrung als Geselle sammeln. Das machen die meisten so.“ Den Meister würde er in Teilzeit absolvieren, um weiterhin Geld verdienen zu können. „Das wird sicher stressig, ist aber machbar.“
Vor zwei Jahren ist er in eine eigene Wohnung gezogen und konnte dort die Steckdosen selbst verlegen, sagt er. Auch bei seinen Eltern und im Bekanntenkreis habe er schon ausgeholfen. „Das ist halt praktisch, dass man das auch im Privaten nutzen kann.“ Angehenden Auszubildenden empfiehlt er, vorher ein Praktikum in einem Betrieb zu machen. „So bekommt man in allen Bereichen einen ersten Einblick und weiß, worauf man sich einlässt.“