Bis zur “Nacht der Landwirtschaft” im Berliner Zoo-Palast dürfen sie noch alle hoffen: 21 Landwirte, die es ins Finale geschafft haben – je drei in einer von sieben verschiedenen Kategorien. Entscheidend für die Auszeichnung als “Landwirt des Jahres”, heißt es beim Veranstalter, dem Fachmagazin “agrarheute”, seien nicht “Höchstleistungen auf dem Feld oder im Stall”. Der nach der römischen Ackerbau-Göttin benannte “CERES Award” würdige stattdessen “beste wirtschaftliche Ergebnisse bei gleichzeitiger Berücksichtigung bäuerlicher Unternehmenstugenden wie Mut, Ideenreichtum und Verantwortung für Mensch, Tier und Natur.” Aus Bayern haben es fünf Bewerber ins Finale geschafft, einer von ihnen ist der 37-jährige Christian Kügel aus Pförring im Landkreis Eichstätt.
Hopfen statt Milchvieh
Den früheren Milchviehbetrieb seines Vaters hatte Kügel, als er mit 24 Jahren in die Landwirtschaft einstieg, umgekrempelt. Die Kühe wurden abgeschafft, der Hof umgestellt auf Ackerbau. Dann errichtete Christian Kügel eine große Kartoffelhalle, sein erstes Millionenprojekt. Heute baut die Familie auch noch Mais, Soja, Weizen und Zuckerrüben an – und vor allem aber Hopfen. Einst nur ein Standbein von vielen, soll der Hopfen in Zukunft die Hauptrolle spielen.
Ernte-Zentrum mit gigantischer Maschine
Davon zeugt des neue Hopfenernte-Zentrum, das heuer kurz vor der Ernte in Betrieb ging. Eine riesige Halle mit einer Prototyp-Maschine, wie es sie weltweit nur einmal gibt: Gigantische Ausmaße, mehrere Stockwerke hoch. Zwei Jahre lang wurde daran gebaut. Kosten: Stolze drei Millionen Euro.
Christian Kügel erklärt, wie die neue Anlage funktioniert: “Das Besondere ist, dass das ein stehender Bandpflücker ist. Und zwar haben wir senkrechte Pflückbänder. Bei den normalen Erntemaschinen sind es Trommeln, durch die der Hopfen gezogen wird.” Die Maschine arbeite sehr viel schonender, sagt er, könne sehr langsam laufen und sei wartungsarm. Die Kapazität ist dafür gewaltig: 2.000 Reben schafft die Anlage professional Stunde. Bei der alten waren es 200.