Zwei junge Frauen auf einer Yacht voller Aussteiger, Geheimnisse und eine mysteriöse Tasche voller Geld sind die Zutaten, aus denen der Beginn des siebenteiligen Thrillers „No Escape“ besteht. Für reichlich Spannung ist damit in der Pilotfolge gesorgt, wie wir finden.
Das passiert in „No Escape“
Lana (Abigail Lawrie, Tin Star) und Kitty (Rhianne Barreto, The Outlaws) fliehen vor der Polizei aus London nach Manila. Dort machen sie sich mit einer gestohlenen Kreditkarte ein schönes Leben, bis diese plötzlich gesperrt wird. In ihrer Verzweiflung stiehlt Lana die Brieftasche der Touristin Shell (Colette Dalal Tchantcho, Domina), die mit ein paar Freunden mit einer Jacht namens „The Blue“ Inselhopping betreibt.
Nachdem das Geld für einen Flug nach Thailand nicht reicht, beschließen Lana und Kitty, das Portemonnaie in der Hoffnung zurückzugeben, dass Shell ihnen vielleicht aus Dankbarkeit hilft. An Bord der Blue lernen die Mädels Heinrich (Elmo Anton Stratz, Der Alte), Denny (Sean Keenan, Glitch), Joseph (Narayan David Hecter, The Madame Blanc Mysteries) und Skipper Aaron (Jay Ryan, Go Girls) kennen, die sie mit offenen Armen willkommen heißen. Zunächst geht alles intestine, doch als Heinrich, Lana und Denny auf einem verlassenen Fischerboot eine große Menge Geld finden, geraten sie in ernste Gefahr.
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Flashbacks… aber gute
No Escape basiert auf dem gleichnamigen Thriller von Lucy Clarke. Der Roman schaffte es auf die Sunday-Occasions-Bestsellerliste und wird sicherlich auch hierzulande viele Leserinnen und Leser in den Bann ziehen, wenn der Roman auch nur halb so intestine geschrieben ist, wie die Adaption von Kris Mrksa und Tolula Dada. Die Pilotfolge beginnt mit der vorgeblichen Rucksacktouristin Lana, die sich in Australien als Restauranthilfe ein paar Greenback verdient, als sie zur Polizei gebeten wird.
Chief Inspector Sarah Craven (Susie Porter, Wenworth) und DS Paul Christie (Josh McConville, „Elvis“) befragen die junge Frau zur Jacht „The Blue“, auf der sie eine Zeitlang mitgereist ist. Schnell wird offensichtlich, dass Lana lügt und schon bald erfahren wir in Rückblenden, dass sie alles andere als eine unschuldige Touristin ist. In den Flashbacks offenbart sich in einem dynamisch inszenierten Beziehungsgeflecht zwischen ihr und Kitty, dass wir hier zwei Kriminelle vor uns haben, die sich mit einer gestohlenen Gold-Kreditkarte im Ausland ein schönes Leben machen wollen.
Sympathische Diebinnen
In kurzen Schnipseln offenbart uns die Pilotepisode von „No Escape“ wilde Partys, Sexkapaden, Alkoholexzesse und ein Leben in Luxushotels, bis der Geldhahn plötzlich zugedreht wird. Dabei gelingt es Regisseur Hans Herbots und dem Autorenteam, die beiden Diebinnen nicht unsympathisch erscheinen zu lassen. Im Gegenteil baut man schnell eine Beziehung zu den Protagonistinnen auf, die über die Folge hinweg durch das Hinzukommen weiterer interessanter Figuren intensiviert wird.
Zudem gelingt es dank eines nicht zu langsamen Erzähltempos sowie einem interessant in Szene gesetzten Wechsel zwischen der Gegenwart auf der Polizeiwache und den Geschehnissen auf der Blue, den Spannungsbogen hochzuhalten, weil nie zu viel auf einmal preisgegeben wird.
So erfahren wir beispielsweise zunächst von DS Christie und Chief Inspector Craven nur, dass die Blue voll funktionstüchtig, aber verlassen im Meer trieb, während wir in der Retrospektive die Protagonisten näher kennenlernen. Lediglich eine Szene zu Beginn, in der ein Taucher der Küstenwache das Boot betritt und die mit Blut an eine Kabinenwand geschriebenen Worte „I confess“ („Ich gestehe“) entdeckt, weist darauf hin, dass etwas Schreckliches geschehen sein muss.