Der norwegische Staatsfonds hat im ersten Halbjahr wieder einen Milliardengewinn erwirtschaftet. Die höchste Rendite für den größten Pensionsfonds der Welt warfen dabei Technologie-Aktien ab.
Der norwegische Staatsfonds hat im ersten Halbjahr wieder einen milliardenschweren Gewinn erzielt. Nach einem Rekordverlust im Vorjahr summierte sich das Plus auf umgerechnet rund 130 Milliarden Euro, wie der weltgrößte Staatsfonds mitteilte. Die Rendite lag damit bei 10,0 Prozent und ließ den Wert des Fonds Ende Juni auf den enormen Wert von umgerechnet 1,3 Billionen Euro steigen.
Hohe Verluste ausgeglichen
Damit glich der Fonds praktisch innerhalb von sechs Monaten den riesigen Verlust von 1,6 Billionen Kronen aus, den er im vergangenen Jahr wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Verschlechterung der Weltwirtschaft verzeichnet hatte. Eigentlich battle die Veröffentlichung der Halbjahreszahlen für heute geplant, versehentlich erfolgte sie jedoch bereits gestern Abend.
Zu dem Milliardengewinn haben in erster Linie starke Aktienmärkte geführt, die den Fonds gestützt haben. Dabei warfen Hochtechnologiewerte die höchste Rendite mit 38,6 Prozent ab. “Der Sektor profitierte von der starken Nachfrage nach neuen Lösungen für Künstliche Intelligenz seitens der größten Web- und Softwareunternehmen und ihrer Halbleiterlieferanten”, teilte der Fonds weiter mit.
Schwache Krone sorgt für positiven Deviseneffekt
Das Beispiel des norwegischen Staatsfonds zeigt aber auch, wie wichtig es ist, bei seinen Investments mögliche Deviseneffekte zu berücksichtigen. So ist ein guter Teil des Gewinnanstiegs des Pensionsfonds im ersten Halbjahr auch auf die Schwäche der norwegischen Krone zurückzuführen.
Die Währung hatte seit Jahresbeginn deutlich zum Greenback – aber auch zum Euro – verloren. Dadurch stieg der Wert der Anlagen in Unternehmen aus dem Greenback- und Euro-Raum.
Staatsfonds besitzt 1,5 Prozent aller Aktien
Der 1996 gegründete Staatsfonds investiert die Einnahmen aus dem norwegischen Öl- und Gassektor. Seine Aufgabe ist es, die Ausgaben des norwegischen Sozialstaats für künftige Generationen zu finanzieren. Der norwegische Staatsfonds ist weltweit an mehr als 9300 Unternehmen beteiligt und besitzt 1,5 Prozent aller börsennotierten Aktien.
Darüber hinaus investiert den Pensionsfonds in Anleihen, Immobilien und neuerdings auch direkt in Wind- und Solarstromanlagen. Der Fonds unterliegt dabei strengen Richtlinien etwa in Bezug auf Ethikfragen, Menschenrechte und den Umweltschutz.