Ein Vergleich zwischen Rente und Pension zeigt deutliche Unterschiede. Dennoch überwiegt der finanzielle Vorteil nur auf den ersten Blick deutlich.
Dortmund – Die durchschnittliche Bruttorente in Deutschland liegt nach mindestens 35 Jahren Arbeit bei 1550 Euro. Das zeigen Zahlen, die jüngst von der Deutschen Rentenversicherung veröffentlicht wurden. Im Vergleich dazu stehen Pensionäre um einiges besser da – ein Vergleich.
Rente und Pension im Vergleich: So hoch ist der Unterschied im Alter
Wie das Statistische Bundesamt für das Jahr 2022 auswies, erhielt ein Staatsdiener im Ruhestand eine durchschnittliche Pension in Höhe von 3170 Euro brutto. Das ist mehr als doppelt so viel wie die klassische Durchschnitts-Rente eines langjährig Versicherten.
Zusätzlich können Pensionäre im kommenden Jahr nicht nur mit einem Inflationsausgleich rechnen, sondern auch mit einer satten Erhöhung ihrer Pensionen. Wie die Bild-Zeitung berechnet, ist von einem monatlichen Plus zwischen 241 und 724 Euro auszugehen.
Beamte haben im Alter additionally deutlich mehr Geld zur Verfügung. Zumindest suggeriert das der erste Blick auf die Zahlen. Auf den zweiten Blick ist ein Vergleich zwischen Rente und Pension jedoch überaus schwierig beziehungsweise nur eingeschränkt möglich.
Rente und Pension im Vergleich: Nettopension muss mit Nettorente verglichen werden
Wie der dbb (Beamtenbund und Tarifunion) kritisiert, könne ein Vergleich zwischen Rente und Pension nur truthful angestellt werden, wenn man jeweils die Nettopension mit der Nettogesamtrente (gesetzliche Rente plus Betriebsrente) miteinander vergleicht.
Bei jener Vorgehensweise errechnet sich laut dbb ein finanzielles Plus von 6 bis 16 Prozent (bei 40 Beschäftigungsjahren) je nach Familienstand zugunsten der Pension. „Sofern ein monatliches Bruttoendgehalt von 3.000 Euro und die Zusatzrente im öffentlichen Dienst für einen Rentner des Jahrgangs 1945 zugrunde gelegt wird“, stellt der dbb bereits 2011 klar. Bei 45 Beschäftigungsjahren würde der finanzielle Vorsprung bei der Nettopension gegenüber der Nettogesamtrente gar auf 2 bis 4 Prozent schmelzen.
Rente und Pension im Vergleich: Systeme der Altersvorsorge sind komplett verschieden
Darüber hinaus fußen Pension und Rente auf zwei komplett unterschiedlichen Vorsorgesystemen. Während die Rente dem Äquivalenzprinzip folgt, ist für die Pension das Alimentationsprinzip grundlegend.
Alimentationsprinzip
Der Dienstherr ist durch die Verfassung (Artwork. 33 Abs. 5 GG) verpflichtet, der Beamtin und dem Beamten während des aktiven Dienstes, bei Invalidität und im Alter einen dem Amt oder früheren Amt angemessenen Lebensunterhalt zu gewähren. Dazu gehört auch die Versorgung der Angehörigen.
Anders als bei Arbeitnehmern im öffentlichen Dienst sind die Beamtenbezüge kein unmittelbares Entgelt für einzeln geleistete Arbeiten, sondern die Gegenleistung für die Gesamtarbeitsleistung, additionally dafür, dass sie mit ihrer ganzen Arbeitskraft dem Staat zur Verfügung stehen und ihre Dienstpflicht nach Kräften erfüllen (Beamtenverhältnis auf Lebenszeit). Die Bezüge sind so zu bemessen, dass sie einen Lebensunterhalt ermöglichen, der der Bedeutung des Amtes angemessen ist.
Quelle: Bundesministerium des Innern und für Heimat
Äquivalenzprinzip
Höhe der gesetzlichen Rente und der Betriebsrente in der Privatwirtschaft bzw. der Zusatzrente im öffentlichen Dienst ist abhängig von gezahlten Beiträgen (gleich hohe Beiträge führen zu gleich hohen Renten, bei der Zusatzversorgung im öffentlichen Dienst als Punkterente erst ab 2002).
Quelle: dbb
Rente und Pension im Vergleich: Höhe der Altersbezüge muss relativiert werden
Die Rente berechnet sich folglich maßgeblich daraus, wie viel Geld man über eine entsprechende Versicherungsdauer in die Rentenkasse eingezahlt hat. Im Vergleich dazu ist die Pensionsberechnung endgehaltsbezogen. „Die Versorgung der Beamten erfolgt aus dem letzten Amt beziehungsweise aus dem Bruttoendgehalt“, erklärt der dbb.
Aktuell liegt der Höchstpensionssatz bei 71,75 Prozent des letzten Bruttogehalts. Das klingt auf den Blick nach viel, muss jedoch deutlich relativiert werden.
Rente und Pension im Vergleich: Pensionäre müssen höhere Steuern zahlen
Zum einen ist in der Bruttopension – anders als bei der herkömmlichen Altersrente – bereits eine Artwork Betriebsrente enthalten. Zum anderen werden Pensionen laut dbb im Gegensatz zu gesetzlichen Renten und Zusatz- oder Betriebsrenten im Prinzip voll besteuert. Bei der gesetzlichen Altersrente liegt der Rentenfreibetrag derzeit noch bei 17 Prozent. Wer 2040 oder später in den Ruhestand geht, muss auch die Rente grundsätzlich voll versteuern.
Darüber hinaus müssen Pensionäre auch für die Kosten ihrer privaten Krankenversicherung aufkommen. Mit zunehmenden Alter sei zudem mit steigenden Beiträgen zu rechnen.
Rentner hingegen sind in den meisten Fällen gesetzlich krankenversichert. „Der allgemeine Beitragssatz zur Krankenversicherung der Rentner beträgt derzeit einheitlich für alle Krankenkassen 14,6 Prozent“, so die Deutsche Rentenversicherung (DRV). Selbige beteiligt sich an den Kosten zur Hälfte.
Ein direkter Vergleich zwischen Rente und Pension hinkt aus den oben genannten Gründen additionally bedenklich. Dennoch zeigen auch die aktuellen Rentenzahlen, dass derzeitige Arbeitnehmer nach 45 Jahren mit einer geringen Rente rechnen müssen.