Die beiden US-Zahlungsdienstleister Visa und Mastercard sind die Platzhirsche im globalen Markt für bargeldloses Bezahlen. Doch welche Aktie ist attraktiver? Von Valentin Redl
Sowohl Visa als auch Mastercard haben in den letzten Quartalen starke Zahlen geliefert. Beide Unternehmen konnten ihren Umsatz und Gewinn steigern, vor allem dank des wachsenden On-line-Handels. Visa erzielte im zweiten Quartal 2023 einen Umsatz von 8,12 Milliarden US-Greenback, ein Plus von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Mastercard meldete für das zweite Quartal 2023 einen Umsatz von 6,3 Milliarden US-Greenback, ein Anstieg von 14 Prozent im Jahresvergleich.
Die Aktienkurse der beiden Unternehmen spiegeln diese constructive Entwicklung jedoch nicht wider. Seit Jahresbeginn haben sowohl Visa als auch Mastercard nicht einmal 15 Prozent zugelegt. Die Bewertungen der beiden Aktien sind daher eher niedrig im historischen Vergleich. Visa wird derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 32 gehandelt, während Mastercard ein KGV von 40 aufweist.
Maestro-Ausstieg und Goldkarten-Offensive
Mastercard hat angekündigt, ab Mitte 2023 keine neuen Girokarten mehr mit der Maestro-Funktion auszustellen. Damit verliert die Girocard in Deutschland ihre wichtigste Auslandsfunktion. Begründet wird dieser Schritt damit, dass Maestro nicht für den On-line-Handel ausgelegt sei. Stattdessen will Mastercard mehr auf seine Kredit- und Debitkarten setzen, die höhere Gebühren für die Händler bedeuten.
Visa hingegen hat eine Offensive im Bereich der Goldkarten gestartet. Die goldene Kreditkarte der Volksbanken Raiffeisenbanken bietet neben einer flexiblen Zahlungsmöglichkeit auch ein umfangreiches Paket an Mehrwertleistungen, wie zum Beispiel Reiseversicherungen, Rabatte bei Mietwagen oder Zugang zu Flughafen-Lounges. Damit möchte Visa seine Kunden an sich binden und ihnen mehr Service bieten.
Zukunftsträchtige Developments und Technologien
Die Digitalisierung des Handels: Der On-line-Handel wächst weiterhin rasant und erfordert schnelle, sichere und einfache Zahlungslösungen. Visa und Mastercard profitieren davon, da sie ihre Netzwerke stetig ausbauen und neue Partnerschaften eingehen. So hat Visa kürzlich eine Kooperation mit Shopify angekündigt.
Visa und Mastercard sind zwei Unternehmen, die von dem Development des bargeldlosen Bezahlens profitieren. Beide Aktien sind derzeit relativ günstig bewertet und bieten ein solides Wachstumspotenzial. Allerdings sind beide Aktien auch nicht ohne Risiko, da sie mit einer unsicheren Regulierung und einer schnellen technologischen Veränderung konfrontiert sind.
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