Dass man im Lokal ein Trinkgeld gibt, gehört laut Knigge-Experten zum guten Ton. Auch in Zeiten der Inflation geben die meisten Gäste einen kleinen Obolus.
Waren sie mit dem Service zufrieden, geben viele Lokal- oder Café-Besucher nach dem Essen oder Trinken gern ein Trinkgeld. Natürlich ist das kein Muss. Doch ein Trinkgeld gehört laut Knigge-Experten einfach zum guten Ton. Üblich sind im Restaurant, so demnach die gängige Faustregel, etwa fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrags.
Trotz Inflation: Die meisten geben im Restaurant ein Trinkgeld
Natürlich handelt es sich dabei nur um eine Orientierungshilfe. Wer magazine, darf auch gerne mehr geben. Gerade hier verhalten sich zumindest manche Gäste angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten allerdings offenbar zurückhaltender. „Zwar gibt es auch weiterhin Gäste, die unverändert viel Trinkgeld geben“, zitierte FAZ.internet den Hauptgeschäftsführer des Resort- und Gaststättenverbands Dehoga Thüringen, Dirk Ellinger, in einem Bericht vom 18. September. Stammkunden würden beispielsweise weiterhin gleich viel zahlen. „Durchschnittlich ist es aber weniger geworden. Manche Menschen geben sogar gar nichts, meistens sind es fünf oder sechs Prozent.“ Gehen Menschen hierzulande ins Restaurant, geben sie in knapp 80 Prozent der Fälle ein Trinkgeld, hatte zugleich eine vor wenigen Wochen veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergeben.
Nicht auf ein Trinkgeld verzichten – Knigge-Expertin erklärt, warum
Die gestiegenen Kosten in vielen Lebensbereichen bekommen Verbraucher unterdessen seit vielen Monaten zu spüren. Was, wenn man sich das Trinkgeld infolgedessen sparen möchte oder muss? Linda Kaiser, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen-Knigge-Gesellschaft, hatte bereits in einem früheren Bericht der Abendzeitung (AZ) betont, dass alle, auch die Servicekräfte, von den allgemeinen Teuerungen betroffen sind. „Wer additionally die Dienste von anderen in Anspruch nimmt, sollte bereits bei der Beauftragung daran denken, dass ein Trinkgeld als Geste der Anerkennung zum Preis dazugehört. Hier zu sparen ist ebenso unhöflich wie unsolidarisch“, sagte sie der AZ (Stand: 5. Dezember) zufolge. Kaiser empfehle, wie es in dem Bericht weiter hieß, eher bei der Wahl der Leistung zu überlegen und „beispielsweise im Café anstelle des teuren Kaffeemixgetränks einen schlichten Kaffee“ zu bestellen. „Dann reicht das Finances auch für ein Trinkgeld.“
Trinkgelder in den USA – Beträge deutlich gestiegen
In den USA waren die Beträge bei den Trinkgeldern in der Gastronomie zum Teil deutlich nach oben gegangen, wie mehrere Medien berichtet hatten. Schon während der Corona-Pandemie hätten sich die US-Amerikaner „sehr spendabel“ gezeigt, heißt es in einem Bericht von N-tv.de (Stand: 3. Oktober). Daten von Finanz-Apps würden zeigen, „dass die Trinkgelder beispielsweise in New York von dort sonst durchschnittlichen 19 Prozent auf ganze 25 Prozent stiegen“. Auf den Bezahlterminals in Eating places werde „immer öfter 22, 25 oder 30 Prozent“ als mögliches Trinkgeld vorgeschlagen, wie N-TV zudem berichtet. Grundsätzlich sind in den USA höhere Trinkgelder als hierzulande üblich.